Ausstellung: SOUND SHIFTING Reinhard Gupfinger – 20gerhaus Ried im Innkreis


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Datum/Zeit
Date(s) - 26/10/2018
Ganztägig

Veranstaltungsort
Galerie 20gerhaus

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Die Galerie 20gerhaus Ried lädt ein:

Reinhard Gupfinger
Sound Shifting – vom Klang zur Skulptur

Begrüßung: Mag.a Herta Gurtner, 20gerhaus Ried i.I.
Einführung: Prof.in Dr.in Ursula Brandstätter, Rektorin der Anton Bruckner Privatuniversität Linz
Donnerstag, 4. Oktober 2018, 19 Uhr
Dauer: 05. Oktober – 33. November 2018

Wirklich Außergewöhnliches gibt es im Oktober im 20gerhaus Ried zu sehen. Der Künstler Reinhard Gupfinger zeigt uns seine „Sound Shifting“–Arbeiten. Gupfinger übersetzt dabei Töne/Klänge in dreidimensionale, ästhetische Objekte.
Im Rahmen der Vernissage wird er die Eröffnungsrede zeitgleich sichtbar machen. Das Publikum kann diese Umwandlung live mitverfolgen.

„Sound Shifting“ zeigt vorrangig Werke der Reihe „Silent House of Prayer“, die während eines artist-in-residence Aufenthalts in Augsburg entstanden sind.
Reinhard Gupfinger wird aber im Vorfeld auch Tonaufnahmen im Stadtraum von Ried i.I. machen und diese visualisieren. Diese ortspezifischen Objekte werden in den Schaufenstern des 20gerhauses installiert und durch mechanische Adaptionen, die die Fenster zum Lautsprecher werden lassen,  für Vorbeigehende hörbar sein.

Bei den Arbeiten der Reihe „Silent House of Prayer“, handelt es sich um Klangkulissen aus unterschiedlichen religiösen Versammlungsstätten. Mit Audioplayern kann sich das Publikum in der Ausstellung zusätzlich die jeweiligen Klänge(Gebete, Konzerte, Gespräche…) der Sakralräume anhören und direkt am Relief nachsehen und nachlesen.
Die Überlegung Gupfingers dabei ist, dass sich der Kreis vom Objekt wieder zurück zum Ausgangsmaterial, dem Gehörten, schließt.
Je enger die Wellen zusammenliegen, desto schneller war die Tonfolge der Aufnahme. Bei manchen Arbeiten sieht man rasche Wiederholungen derselben Töne während bei anderen langen Melodiebögen ins Auge fallen. Als Höhepunkt hat Reinhard Gupfinger alle Aufnahmen der Glaubensgemeinschaften bei 432 Hertz zu einem Klangbild zusammen gefügt. „Man sagt, das sei die göttliche Frequenz. In ihr soll der Kosmos, die Erde und der Mensch im Einklang schwingen“erklärt der Künstler.

 

Die Technik, welche Gupfinger zur Herstellung seiner Modelle verwendet ist einfach aber auch genial: Eine selbst entworfene Maschine, der „Audio Foam Cutter“ (Heissdrahtschneider mit Servomotor) wird von Audiosignalen angesteuert und überträgt dadurch in Echtzeit die Tonspur in das Material. Diese Streifen werden aneinandergereiht und ergeben so eine blockartige Skulptur, die Gussform, welche dann mit unterschiedlicher Gießmasse ausgegossen wird.

 

Das Projekt „Sound Shifting“ widmet sich dem Thema der dreidimensionalen Darstellung von Klängen; also dem Sichtbarmachen und Beleuchten von unsichtbaren Phänomenen, die wesentlich die Wahrnehmung prägen. Es werden unterschiedliche Verfahren angewandt, um Klänge in dreidimensionale Objekte zu übersetzen. Diese Klangmanifestationen bilden eine skulpturale Momentaufnahme, ein Zeitdokument und zudem ein Archiv dreidimensionaler Klangvisualisierungen.

Zitat Reinhard Gupfinger: Die Sichtbarmachung von Klängen ist ein Prozess, den ich schon länger verfolge: den Klang bestimmter Orte als objekthafte Visualisierung sichtbar zu machen. Wie in der Fotografie schafft man eine Momentaufnahme – nur dass es in diesem Fall der Klang ist. Man archiviert diesen temporären Vorgang und bannt die Momente als Relikt in ein dreidimensionales Objekt.

 

 

Kurze Biographie Reinhard Gupfinger:
1977 in Linz geboren, studierte Bildhauerei – transmedialer Raum und Interface Cultures an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz.
Seine Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Bildender Kunst und Klangkunst, wobei die Themenschwerpunkte bei Wahrnehmung, Dokumentation und Manipulation des öffentlichen Raums liegen.

Er arbeitet im Tangible Music Lab des Instituts für Medien der Kunstuniversität Linz und beschäftigt sich dort innerhalb der Forschungsdisziplin Musical Interface Design, mit Animal Computer Interaction Design. Unter anderem designt er Musikinstrumente für Graupapageien.

Informationen:
https://www.20gerhaus.at/


http://tangible.ufg.at/